Ein Teil der Steroidhormon-Metaboliten wird im Harn als wasserlösliche 17-Ketosteroidsulfate bzw. -glucuronide ausgeschieden. Nach hydrolytischer Freisetzung der Steroide aus den Konjugationsverbindungen können diese mittels organischer Lösungsmittel extrahiert, auf chromatographischem Wege getrennt und schließlich quantitativ bestimmt werden. Auf diese Weise erhält man ein Bild über die Sekretionsleistung der Nebennierenrinde bzw. der Gonaden, sowie über die Stoffwechsel-Umbauvorgänge in Leber und Nieren.In mehreren Publikationen berichteten wir bereits über die Reinigung, chromatographische Trennung und chemische Darstellung von 17-Ketosteroid-(17-KS-)Glucuroniden2 3 . In einer früheren Mitteilung3 überprüften wir eine von Barlow und Kellie4 beschriebene säulenchromatographische Methode zur quantitativen Trennung und Bestimmung der 17-KS-Sulfate und 17-KS-Glucuronide. Bei der chromatographischen Auftrennung der Sulfatfraktion stellten wir jetzt fest, daß neben Dehydroisoandrosteron-sulfat mehr Androsteron-sulfat vorliegt als bisher angenommen worden ist. Aus diesem Grunde bestimmten wir nun die tägliche Ausscheidung dieser beiden Steroidsulfate mehrerer gesunder männlicher und weiblicher Versuchspersonen. Die Kenntnis der quantitativen 17 -KS-Zusammensetzung der Sulfatfraktion hat auch praktische Bedeutung, z. B. für die Auswahl von Hydrolyse verfahren zur Fraktionierung der Harn-17-KS.