Beiträge zur Erforschung der Angosturaalkaloide

Archiv der Pharmazie
1911.0

Abstract

Im Anschluß an frühere Arbeiten über diesen Gegenstand von H. Beckurts und seinen Schülern haben J. Troger und O. Müller¹) gelegentlich der mit den Angosturaalkaloiden angestellten Abbauversuche eine größere Menge Angosturarinde verarbeitet und sind hierbei zu Galipin, Kusparin, Kusparein, einer geringen Menge eines ganz neuen Alkaloides gelangt. Galipidin und Kusparidin wurden in der genannten Rinde bisher mit Sicherheit nicht nachgewiesen, während Galipin und Kusparein im Gegensatz zu früheren Versuchen in sehr reichlicher Menge erhalten wurden. Ferner haben J. Troger und O. Müller gezeigt, daß beim Galipin und Galipidin²) ein oxidativer Abbau sehr leicht, beim Kusparin sehr schwer gelingt und beim Kusparein alle in dieser Richtung unternommenen Versuche sich als aussichtslos erwiesen haben. Über diesen oxidativen Abbau des Galipins und Galipidins finden sich nähere Einzelheiten in einer Mitteilung von J. Troger und O. Müller³), während über die Abbauversuche des Kusparins in der oben zitierten Abhandlung¹) in aller Kürze berichtet ist. Soweit nun die von der Rindenverarbeitung vorhandenen Materialien ausreichten, sind in nachstehender Arbeit die Versuche fortgesetzt, und es wurden die unitären Formeln für das neue Alkaloid und das Kusparein, dessen bisher aufgestellte Formeln (C₂₇H₃₄N₂O₃ von H. Beckurts und G. Frerichs, C₂₈H₃₆N₂O₃ von O. Müller) wenig wahrscheinlich waren, ermittelt. Die genannten Formeln für das Kusparein wurden durch Untersuchungen nicht bestätigt und durch die einfachere Formel C₁₈H₁₉NO₂ ersetzt. Des Weiteren wurde das neue Alkaloid Galipoidin (C₁₆H₁₆NO₂) isoliert und analysiert, sowie gezeigt, daß Kusparein ein Chinolinabkömmling mit zwei Methoxylgruppen ist.

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