Die durch ihre ausgezeichneten Alkaloldpraparate bekannte Fabrik E. Merck in Darmstadt hat kürzlich ein neues Alkaloid im Conium maculatum entdeckt, hat dasselbe isoliert und uns zur Untersuchung übersandt, über welche hier berichtet werden soll. Das uns vorliegende Praparat stellte ein weisses Pulver dar, das in Wasser, Alkohol, Aether und Benzol sehr leicht löslich ist und mit Säuren Salze bildet. Zur Reinigung ward die Base einerseits der Destillation unterworfen, andererseits aus Toluol umkrystallisirt. Die in beiden Fällen erhaltenen Praparate hatten etwa den gleichen Schmelzpunkt und wurden daher der Analyse unterworfen. Diese führte zur Formel C8H17NO des Conhydrins und stimmt damit sehr gut überein, namentlich wenn man in Betracht zieht, dass die Base sehr hygroskopisch ist. Da die neue Base dem Conhydrin auch sehr ähnlich ist und offenbar eine ähnliche Constitution besitzt, so ist ihr der Name Pseudoconhydrin beigelegt worden.