Aus der Rinde von Ziziphus amphibia, einem am Laur des Niger beheimateten Strauch, wurden fünf neue cyclische Peptidalkaloide, Amphibin-A, -B, -C, -D und -E isoliert. Während Amphibin-A (I) dem am weitesten verbreiteten Peptidalkaloid-Typ mit 14-gliedrigem Ringsystem angehört, weisen die Alkaloide Amphibin-B, -C, -D und -E einige strukturelle Besonderheiten auf; sie werden daner an anderer Stelle ausruhrlich behandelt. Amphibin-A findet sich in der unpolarsten Fraktion der basischen Inhaltsstoffe von Ziziphus amphibia. Es kristallisiert leicht aus Methylenchlorid/Methanol in farblosen Nadeln vom Schmp. 237-239°C (Zers.); [α]_p^20 = -310° (c = 0.021 in Methanol). Die Summenformel ergibt sich durch hochauflösende Massenspektrometrie und Elementaranalyse zu C33H43N5O4. Amphibin-A läßt sich über Palladium auf Aktivkohle in Methanol zu einem Dihydro-Derivat hydrieren. Im Säure-hydrolysat von Dihydro-Amphibin-A wurden papierchromatographisch durch Vergleich mit authentischen Verbindungen 3-Hydroxyleucin, Isoleucin und p-Tyramin nachgewiesen; letzteres entstammt der ursprünglich im Molekül vorhandenen p-Hydroxystyrylamineinheit. Der vierte Baustein des Amphibin-A, N,N-Dimethyltryptophan, wird bei der sauren Hydrolyse zerstört und entzieht sich so dem chromatographischen Nachweis. N,N-Dimethyltryptophan läßt sich jedoch durch die Absorptionsbanden des Indolchromophors im UV-Spektrum (λ_max = 273 mµ, log ε = 3.82; λ_max = 281 mµ, log ε = 3.83; λ_max = 290 mµ, log ε = 3.73; Methanol), durch das Signal der N,N-Dimethylgruppierung im NMR-Spektrum (in CF3COOH, τ = 6.8, dd, 6 Protonen) sowie durch rolgende Peaks im Massenspektrum identifizieren: m/e 187 (base-peak, C12H16N2), m/e 186 (C12H14N2), m/e 144 (C10H8N), m/e 130 (C9H8N); sie entsprechen den Fragment-Ionen. Aus dem Massenspektrum (Fig. 1*) wurde nach dem für Peptidalkaloide mit 14gliedrigem Ring beschriebenen Fragmentierungsschema die Struktur des Amphibin-A abgeleitet.