Frühere Untersuchungen über die in der Wurzel von Corydalis cava (Schwgg.) enthaltenen Alkaloide wiesen erhebliche Widersprüche auf, insbesondere bezüglich der Eigenschaften und Zusammensetzung von Corydalin. Um diese Uneindeutigkeiten aufzuklären, verarbeiteten die Autoren Produkte der Trommsdorff'schen Fabrik aus Corydalis cava (da sie keine Rohdroge beschaffen konnten) und isolierten vier Alkaloide: 1. Corydalin (Schmelzpunkt 134°, C₂₂H₂₇NO₄, unlöslich in überschüssigem freiem Alkali); 2. Bulbocapnin (Schmelzpunkt 199°, C₁₉H₁₉NO₄, löslich in Alkali); 3. Corycavin (Schmelzpunkt 214–215°, C₂₀H₁₉NO₃, unlöslich in Alkali); 4. ein amorphes Alkaloid (nicht vollständig rein darstellbar). Darüber hinaus wurden Derivate von Corydalin (z. B. Methylcorydalin, C₂₃H₂₉NO₄) studiert, wobei gezeigt wurde, dass Corydalin eine tertiäre Base ist, die mit Jodmethyl zu einem Additionsprodukt reagiert. Die Ergebnisse bestätigten, dass das von Wicke beschriebene "Corydalin" ein Gemisch war, während das von den Autoren isolierte Corydalin durch seine Unlöslichkeit in überschüssigem Alkali und seine genaue Zusammensetzung (C₂₂H₂₇NO₄) charakterisiert ist.