Durch Protonenresonanzspektren von Sedinin und Sedinindiacetat sowie Ozon- und HOFMANN-Abbau des kristallisierten Diketosedinins wurde die Lage der Ringdoppelbindung des Sedinins bestimmt. Die Molrotationsänderung bei Absättigung der Doppelbindung entspricht der beim Lobinanidin aus Lobelia inflata, wonach Sedinin ein trans-8-Methyl-10-phenyl-4,5-dehydro-lobelidiol (VI) ist. Mit Hilfe von Modellversuchen wird die Biosynthese des Sedinins diskutiert, wobei gezeigt wird, dass die fermentunabhängige Lobelidionsynthese auch für die Bildung der unsymmetrisch substituierten Piperidin-Alkaloide aus Sedum acre relevant sein kann.