Um über die zur Alkaloidzusammensetzung von Aconitum Stoerckianum Reichenbach bisher nicht gesicherten Angaben Klarheit zu bringen, wurden Untersuchungen durchgeführt. Das Material stammte aus einer aus Samen der Firma Hage und Schmidt gezogenen Kultur (versorgt von Firma Caesar & Lorentz in den Jahren 1914 bis 1920) und wurde pharmakognostisch von Professor Montfort als Wurzelknollen von Aconitum Stoerckianum bestätigt. Die Alkaloide wurden durch alkoholische Extraktion der Wurzel, Ammoniakfallung zur Isolierung der Hauptbase sowie Äther- und Chloroform-Extraktion für Nebenbasen gewonnen. Die Hauptbase hatte die gleiche Formel wie Akonitin (C₃₄H₄₇NO₁₁) und ähnliche kristallographische Eigenschaften (rhombisches Bipyramid, Achsenverhältnis a:b:c=0.5456:1:0.3854), wobei eine neue Kristallfläche im Vergleich zu Akonitin auf ein mögliches Isomer hinwies. Die Nebenbase konnte durch Spaltung identifiziert werden, wobei Benzoesäure, Essigsäure und das Bromhydrat des Spaltkorpers Neolin gebildet wurden (entsprechend Neopellin). Der Gesamtalkaloidgehalt betrug 0.48%. Akonin oder Pikrakonitin wurden nicht gefunden, was auf ihre Entstehung bei der Aufarbeitung durch Zersetzung weist. Die physiologische Wirkung der Hauptbase ähnelte Akonitin (reizend auf Schleimhäute, Niesenreiz). Das Hauptergebnis: Aconitum Stoerckianum Reichenbach enthält dieselben Alkaloide wie Aconitum Napellus L.