In früheren Publikationen haben wir über die Hauptbestandteile des komplexen Alkaloidgemisches aus den Blüten von Ptelea trifoliata berichtet[1-4]. Die bisher isolierten Alkaloide sind 6,8-Dimethoxy- (Ptelefolin, Ptelefolon) oder 7,8-Methylendioxy-chinolin-Derivate (Ptelefolidin, Hydroxylunin, Hydroxylunidin). Zahlreiche Nebenalkaloide konnten damals nur nachgewiesen werden, da ihre Menge zur Isolierung nicht ausreichte. Bei einer Wiederholung des Versuchs mit einer größeren Quantität Blüten konnten aus dem mit Benzol extrahierbaren Substanzgemisch neben den bereits aus anderen Pflanzenteilen bekannten Inhaltsstoffen: Skimmianin, Ptelefolidin, Ptelefolidin-methylather, Ptelefolin-methylather, Pteleolin[3,5] und einem Steringemisch vier weitere Alkaloide abgetrennt werden. Drei von ihnen erwiesen sich als neue 7,8-Methylendioxy-chinolin-Derivate (1–3). Die Bestandteile eines schwer trennbaren Zwei-Komponenten-Gemisches (Arbeitsbez. Pt/39) konnten als Lunidin (4) und Ptelefolidin (5) identifiziert werden. Dadurch erhöht sich die Anzahl der aus den Blüten isolierbaren 7,8-Methylendioxy-chinoline auf neun, die bezüglich der Struktur ihrer isoprenoiden Seitenkette eine fast vollständige biogenetische Reihe repräsentieren. Lunidin wurde früher aus der Rinde von Lunasia amara Blanco var. repanda (Lauterb. et K. Schum.) (Rutaceae) isoliert[6]. Es konnte von uns [1] im Blattextrakt von Ptelea trifoliata nachgewiesen werden, eine Abtrennung in reiner Form gelang bisher nicht. Es ist auffällig, daß die Gattungen Ptelea und Lunasia, die nicht der gleichen Unterfamilie zugeordnet werden, so viele identische Alkaloide synthetisieren. Im MS verhalten sich die neuen Alkaloide den vorgeschlagenen Strukturen entsprechend. Im Gegensatz zu den isomeren Dihydrofuran-Derivaten [8,9] ist bei 1 die Fragmentierung zum Ion M⁺-59 ohne Bedeutung (m/e 244 < 5%), dagegen fallen die Ionen M⁺-71 bzw. M⁺-72 in beträchtlichen Ausbeuten an. 2 stabilisiert sich unter Ausstoß von 15 ME zum stabilsten Ion 270. Dieses auffällige Verhalten ist (zusammen mit den anderen spektralen Daten) ein wichtiges Indiz für das Vorliegen einer Isopropenyldihydrofuran-Partialstruktur [4,7]. 3 schließlich zeigt in seinem Zerfall Parallelen zum Lunidonin [10] und verliert Me₂COH (10%) und Me₂C(OH)CO (100%).